PRESSE
Die internationalen Medien haben viel über die Brände auf Gran Canaria, in Sibirien und im Amazonasgebiet berichtet. Weiter verbreitet haben sich die Nachrichten der verheerenden Waldbrände außerdem in den sozialen Netzwerken, worauf Diskussionen über das Ausmaß sowie die Bedeutung der Brände für den allgemeinen Status der Umwelt angestoßen wurden.
Festzuhalten ist, dass die Folgen sowie die Gründe für den Waldbrand nicht ignoriert oder unterschätzt werden können und sich die gesamte Gesellschaft mit ihrem Teil der Verantwortung, sowie mit Lösungsansätzen auseinandersetzen muss. Viele Personen der Öffentlichkeit werden zu Botschaftern des Umweltschutzes, darunter nicht zuletzt Leonardo DiCaprio, Gisele Bündchen, Cristiano Ronaldo und die junge Aktivistin Greta Thunberg.
Ein Teil der Problematik zur Aufklärung über aktuelle Weltgeschehnisse ist unter Anderem, dass Daten über die Reichweite, langfristige Auswirkungen und Folgen über Umweltkatastrophen sich auf vielen verschiedenen Plattformen befinden; trotzdem gibt es auf globaler Ebene Quellen (wie beispielsweise
http://www.globalfiredata.org), die frei zugänglich sind und oft aktualisiert werden.
Diese bieten damit einen zuverlässigen Einblick und können zur Weiteren Aufklärung genutzt werden. Interaktive Karten wie diese sind nicht nur nützlich, um den Status Quo eines akuten Geschehnisses besser überblicken zu können, sondern ebenfalls, um effektiver zu intervenieren. Trotzdem ist erwiesen, dass die
Erderwärmung immer mehr Lebensräume einer höheren Brandgefahr aussetzt und ebenfalls dazu beiträgt, dass sich die Brandzeit der entstehenden Brandherde weiter verlängert. Waldbrände und der Klimawandel sind also eng miteinander verbunden, da der Anstieg der Zahl an Waldbränden zu einem höheren CO2-Ausstoß führt, welcher letztendlich weitgehend für die Klimaveränderungen verantwortlich ist. Ebenfalls ist bekannt, dass die meisten Brände,
die international aufgetreten sind, mehrtägige Brände waren, was die akute Gefahr des Klimawandels weiter unterstreicht.
DER AMAZONAS
Der Amazonas bietet eine der weltweit größten biologischen Vielfalten gesammelt an einem Ort, was seinen bedingungslosen Schutz vor Rodung und weiterer destruktiver Ausbeutung bereits sicherstellen sollte. Obwohl der Schutz also in der Theorie selbstverständlich ist, argumentiert der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro das aktuelle Geschehen in seinem Land wie folgt: "Die Brände in diesem Jahr sind nicht stärker als der Durchschnitt der letzten 15 Jahre.”
Obwohl viele seiner Anhänger seinen Aussagen glauben, widerlegte das brasilianische National Space Research Institut (INEP) diese: Seit Anfang des Jahres wurden bereits
75.300 Brände registriert, was rund 80% mehr sind als noch im Vorjahr. Laut INEP umfasste die im August 2019 verbrannte Fläche ca 40% mehr als im August 2018. Aber der Amazonaswald liegt nur teilweise innerhalb der brasilianischen Grenzen; der Rest des Waldes ist zwischen Kolumbien, Peru, Venezuela, Ecuador, Bolivien, Guyana, Suriname und Französisch-Guyana aufgeteilt. Die Gesamtsituation in diesen Teilen des Amazonas ist jedoch nicht weniger dramatisch: Laut Zahlen des Global Fires Atlas, der auf der Daten der NASA basiert, wurden vom 1. Januar 2019 bis heute im gesamten Amazonasgebiet 99.590
Brände registriert. 2018 waren es im gleichen Zeitraum vergleichsweise 53.935.
KANAREN
Des Weiteren hat die NASA ebenfalls Informationen zu den Bränden zusammengestellt, die diesen August auf den Kanarischen
Inseln für weitgehende Zerstörung von tausenden Hektar Wald gesorgt haben. Die Tatsache, dass die Feuer sogar die Kanarischen Kieferbäume (Pinus canariensis), welche zu den feuerfestesten Kieferarten gehört, zerstört hat, zeigt seine Tragweite und Intensität.
Wissenschaftler, die die Brandaktivität auf den Kanarischen Inseln beobachten, haben in den letzten fünfzig Jahren klare Trends beobachtet. Insgesamt ist die Anzahl der Brände zwar zurückgegangen, jedoch ist die durchschnittliche Größe der zerstörten Fläche weitläufiger als in der Vergangenheit. Daraus resultiert unter Umständen, dass jedes Jahr etwa die gleiche Fläche verbrannt wird, die Brände selbst aber um einiges intensiver und zerstörerischer werden.
SIBIRIEN UND POLARKREIS
Zu den am stärksten betroffenen Gebieten gehört jedoch nach wie vor Sibirien und der Polarkreis. Wie Mark Parrington, Forscher des europäischen Zentrum für Wetterforschung, gut veranschaulichte, lagen die in diesem Jahr in diesem
Gebiet registrierten Brände im Vergleich zum Zeitraum 2003 bis 2018 konstant über dem Durchschnitt. "Es ist ungewöhnlich, Brände dieser Größenordnung und Dauer in so hohen Breitengraden im Juni zu beobachten", so Parrington.
"Aber die Temperaturen in der Arktis sind viel schneller gestiegen als der globale Durchschnitt, und wärmere Bedingungen ermutigen Brände, zu wachsen und zu bestehen, sobald sie angezündet wurden". Auf der Kopernikus-Website sind außerdem weitere Daten zu lesen, die wenig Raum für Interpretation lassen. Allein im Juni emittierten die Brände 50 Millionen Tonnen Kohlendioxid in die Atmosphäre, was den jährlichen Gesamtemissionen Schwedens entspricht. Das entspricht ebenfalls mehr, als aus den arktischen Bränden im gleichen Monat zwischen 2010 und 2018 zusammen freigesetzt wurde.
SCHLUSSFOLGERUNG
Unser Planet ist ein komplexer und vernetzter Organismus, und deshalb können sich die ökologischen Störungen, die in einem bestimmten Gebiet auftreten, an jedem anderen Ort der Erde negativ auswirken. Ebenso können aber auch die positiven Effekte der Baumpflanzung mit der gleichen Kraft einen positiven Effekt haben. Aus diesem Grund gewinnt die Pflanzung neuer Bäume heute noch mehr an Bedeutung. Ob es eine einzelne Person ist, ein Unternehmen oder ganze Länder: Wir müssen alle das gleiche Ziel verfolgen, den Klimawandel zu stoppen.