Wenn Treedom Mitarbeiter Ein Projekt besuchen…
Shilpa Gulati, Corporate Partnerships Manager am D-A-CH Markt, hat vor kurzer Zeit eins unserer Projekte besucht.
Nach Teammitgliedern wie Ciuffo, unserem Content Manager, und natürlich unseren Aufforstungsmanagern hatten im letzten Jahr auch Camilla und Cecilia aus dem Kommunikationsteam die Möglichkeit, eins unserer Projekte zu besuchen. Und nun war Shilpa an der Reihe, sich unsere tägliche Arbeit von Nahem anzusehen.
Wir haben uns mit ihr zusammen gesetzt und ihr ein paar Fragen über ihre Erfahrungen vor Ort zu stellen.
Warst Du vor Deinem Besuch im Dezember schonmal in Kolumbien?
Dies war mein erster Trip nach Kolumbien. Obwohl es eigentlich als Urlaub gefacht war konnte ich es mir einfach nicht entgehen lassen, unser Projekt zu besuchen. Kolumbien ist ein sehr grünes Land und die Landschaft ist absolut beeindruckend, weil sie aus Bergen, Stränden, wunderschönen Inseln als auch einem Regenwald besteht. Darüberhinaus sind die Menschen unheimlich freundlich und ich konnte außerdem ein bisschen Spanisch üben!
Was war die Motivation das Projekt zu sehen?
Zu allererst wollte ich einen besseren Eindruck davon bekommen, was wir wirklich von Tag zu Tag machen. Natürlich weiß ich viel über unsere Projekte und Bäume, Kleinbauern und Partner, aber all das dann doch live zu sehen und sogar selbst ein paar Bäume zu pflanzen und die Baumschule zu besuchen hat das alles auf ein ganz anderes Level gebracht. Ich habe ein paar der Kleinbauern kennengelernt, mit ihnen gesprochen und Zeit mit unseren Projektpartnern verbracht - ich konnte sehen, wo die Baumpflanzungen vorgenommen werden und wie es wirklich Schritt für Schritt funktioniert - und das hat mir auf jeden Fall dabei geholfen, ein noch tieferes und authentischeres Verständnis von unserer Arbeit zu bekommen. Ich fühle mich auf jeden Fall noch sicherer, von Treedom und unserer Arbeit zu erzählen.
Was war der erste Eindruck den Du bekommen hast, als Du angekommen bist?
Um zum Projekt zu kommen muss man zunächst eine Stunde auf einem Motorrad nach Machete Pelao fahren, was für sich allein schon ein riesiges Abenteuer ist. Von dort aus ist es eine knapp einstündige Wanderung durch den Jungle, bevor man endlich am Projekt ankommt. Mein erster Gedanke war: “Oh, es ist wirklich grün hier und es stehen bereits so viele Bäume!” Deshalb habe ich mich natürlich gefragt, warum wir gerade hier pflanzen. Der Grund ist: In der Vergangenheit gab es in dieser Gegend viele Kakaofarmen. Der Boden war völlig zerstört und voller Giftstoffe, wodurch sich sogar die Regenzeit geändert hat. Um den Boden wieder fruchtbarer zu machen, Erosion und den Regenfall positiv zu beeinflussen wurden also Bäume gebraucht - und so entschieden sich unsere Agroforstmanager, dass diese Gegend sich gut für langfristige Projekte Projekte zur Verbesserung der Situation eignet.
Was hat Dich am meisten beeindruckt?
Die Menschen hinter den Projekten - Mit den Kleinbauern zu sprechen und mehr über ihr tägliches Leben herauszufinden. Ich habe Jesus, Pastor und Antonio kennengelernt, und konnte viel von ihnen und über sie lernen. Jesus war zum Beispiel vorher ein Motortaxi Fahrer, aber weil es ein sehr gefährlicher Job ist hat er sich am Ende dazu entschieden, diesen nicht mehr auszuführen und stattdessen Bäume zu pflanzen und dabei umgeben von Natur zu sein. Darüber hinaus verdient er jetzt sogar mehr Geld als zuvor! Es hat mich sehr berührt, als er mir persönlich und Treedom für die Baumprojekte gedankt hat. Das hat mir wieder gezeigt, dass wir wirklich Positives bewirken. Und obwohl ich über diese Dinge jeden Tag im Job spreche, war es ein wirklich magischer Moment. Ich war so beeindruckt von einem der Farmer - und während ich mich gerade nicht mal mehr an seinen Namen erinnere, weiß er genau, wo und wann jeder einzelne Baum gepflanzt, geo-lokalisiert und zuletzt besucht wurde. Und natürlich ebenfalls, wie man sich um jeden Baum kümmern muss. Er hat einfach ein unglaubliches Gedächtnis!
Gab es etwas, das für dich unerwartet oder anders war, als Du es erwartet hast?
Obwohl ich weiss, dass wir in kleinen Agroforstsystemen und nicht in Waldprojekten arbeiten, hatte ich erwartet mehr gepflanzte Bäume in der gleichem Gegend zu sehen, jedoch waren sie in Wirklichkeit komplett verstreut. Sie standen zwischen bereits existierenden Bäumen, auf großen Feldern, mit manchmal viel und manchmal wenig Platz zwischen ihnen. Warum das so ist? Weil manche Bäume beispielsweise im Schatten gepflanzt werden müssen, mit nur wenig Sonnenschein und viel Platz zum wachsen. Zusätzlich spielt die Bodenqualität eine große Rolle, denn diese variiert von Platz zu Platz. Etwas das mich überrascht hat war auch, dass die Kleinbauern jeden Baum alle zwei Wochen besuchen um zu schauen, ob andere Pflanzen das Wachstum unter Umständen beeinflussen. Michele, unser Projektmanager von Environomica hat uns dann etwas gesagt, dass mir bis heute im Kopf geblieben ist: “Um einen Baum muss man sich so kümmern wie um ein Kind!”