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Investment gegen den Klimawandel

Geschrieben von People at Treedom | 24.11.2020 23:00:00

Der Klimawandel ist das große Problem unserer Zeit. Zahlreiche Organisationen und große Teile der Politik handeln. Doch auch in der Wirtschaft und im Investment muss ein Umdenken stattfinden. 

Im Jahr 2018 veröffentlichte der IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) einen vielbeachteten Bericht zum Klimawandel [1]. Der Titel: Global Warming of 1.5 ºC

Der Name ist Programm: Es wird geschätzt, dass die von Menschen verursachten Emissionen bereits zu einer Erwärmung von über 1°C in den letzten 150 Jahren geführt haben. 1 Grad? Das mag zunächst nicht nach viel klingen. Aber global gesehen sind die Auswirkungen drastisch: Die Kosten der durch Naturkatastrophen verursachten Schäden beliefen sich alleine im Jahr 2018 auf 165 Milliarden USD. Auch die Finanzwelt muss sich also mittlerweile Fragen: Welche Maßnahmen müssen ergriffen werden, um diese Entwicklung noch aufzuhalten?

Antworten lieferte zuerst die Politik. Als Referenzpunkt gilt dabei bis heute das Pariser Abkommen von 2015 [2]. Es verlangt eine dramatische globale Reaktion, mit drei Hauptzielen: Eindämmung des Klimawandels, Anpassung an die negativen Auswirkungen des Klimawandels und (hier wird es interessant) Abstimmung der Finanzströme, um sie mit einer Entwicklung zu weniger Treibhausgasemissionen in Einklang zu bringen. 

Konzentrieren wir uns auf diesen letzten Punkt. Das Pariser Abkommen erzeugte ein weltweites mediales Echo - und auch erste Investoren reagierten. Führende institutionelle Anleger entschlossen sich, den Klimawandel in ihre Anlageprozesse zu integrieren.

Die Frage lautet: Wie integriert man ein Naturphänomen in finanzielle Kalkulationen?


Es gibt zwei Arten von Maßnahmen:

- Reduzierung der Exponierung gegenüber den finanziellen Risiken des Klimawandels 

- Gezielte Investitionen in spezielle nachhaltige Finanzinstrumente


Der Schlüssel ist immer der Gleiche. Durch die Analyse der Risiken des Klimawandels auf Portfolioebene kann man langfristig stabile Erträge zu erzielen. Und so auch Anleger, die keine Umweltagenda verfolgen, dazu motivieren, zukunftsgerichtet zu investieren. 

Ein gutes Beispiel dafür ist das Portfolio Decarbonization Coalition [3], dem 32 Investoren mit einem Vermögen von über 800 Milliarden USD angehören. Es zielt darauf ab, ihre Exposition gegenüber Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Weitere Positivbeispiele ließen nicht lange auf sich warten: Im November 2019 verkaufte die schwedische Zentralbank ihre Anleihen in Westaustralien und Queensland mit der Begründung, dass dort die Treibhausgasemissionen besorgniserregende Ausmaße angenommen hätten. [4] 

Investment beziehungsweise Verkauf als neues Druckmittel im Kampf gegen den Klimawandel. Auch so lassen sich die nötigen Veränderungen beschleunigen.

Die Anlage in spezielle nachhaltige Finanzinstrumente liegt ebenfalls voll im Trend. Nach Angaben der Global Sustainable Investment Alliance wuchs das Weltweite Portfolio Sustainable Investing Assets von 2010 bis 2018 um 126% auf 30,7 Billionen USD. [5]

Durch Investitionen in grüne Anleihen werden die Kapitalausgaben privater und öffentlicher Institutionen weiter unterstützt - und globale Klimaschutzziele finanziert. Diese Entwicklungen machen Mut. Doch sind sie nur ein erster Schritt. Es braucht einen ganzheitlichen Ansatz auf dem Weltmarkt und auf institutioneller Ebene. Die derzeitigen Standards erschweren es Anlegern zu erkennen, ob ihr Investment wirklich zur Erreichung der Ziele des Pariser Abkommens beiträgt. 

Auf institutioneller Ebene konzentrieren sich die meisten Initiativen, wie z.B. die Climate Action 100+, auf die Auswahl von Emittenten, die auf die Erreichung einzelner Ziele des Pariser Abkommens hinarbeiten, anstatt auf solche, die dies für alle drei Ziele tun. 

Eine Lösung dafür kann dieses Instrument sein: Climate Change Investment Framework. Es soll Anlegern ein Werkzeug an die Hand geben, mit dem sie eine Investition im Hinblick auf die mit dem Klimawandel verbundenen finanziellen Risiken und Chancen bewerten können. Die drei Ziele des Pariser Abkommens werden in fundamentale Messgrössen übersetzt, deren Fortschritt man in Zahlen verfolgen kann.

Instrumente wie diese können einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, Investoren und Marktanalytiker dabei zu unterstützen, klimabezogene Themen systematischer und ganzheitlicher in ihre Anlageentscheidungen zu integrieren. Damit grünes Investment leichter gemacht wird.

Die Tatsache, dass sich die globale Finanzwelt in Richtung Green Investments entwickelt, macht eines deutlich: Unternehmen und Nationen müssen sich in Zukunft noch viel ökologischer ausrichten, um Finanzierungen zu erhalten. Diese Entwicklung ist positiv. Für die Anleger und für unseren Planeten.

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1. https://www.ipcc.ch/sr15/
2. https://ec.europa.eu/clima/policies/international/negotiations/paris_de 

3. https://unepfi.org/pdc/ 

4. https://www.theguardian.com/environment/2019/nov/15
5. http://www.gsi-alliance.org/wp-content/uploads/2019/06/GSIR_Review2018F.pdf 

6. https://research-center.amundi.com/page/Climate-Change-Investment-Framework