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Nachhaltigkeit im Employer Branding

Geschrieben von Sarah Weyers | 16.10.2019 22:00:00

Den Ruf, den sich ein Unternehmen auf dem Markt (bei Investoren, Lieferanten, Kunden und Mitbewerbern) aufbaut, ist meist das Ergebnis einer sorgfältigen und konsequenten Marketing- und Kommunikationsstrategie. Trotzdem basiert dieser auch auf dem Unternehmenskern: Wenn sich ein Mitarbeiter ins Unternehmen integriert fühlt und stolz auf seine Arbeit und das Unternehmen ist, wird er zum besten Botschafter der Marke.

Unter Employer Branding verstehen wir daher nicht nur die Reputation einer Marke in ihrer Rolle als Arbeitgeber, sondern auch die Fähigkeit, Unternehmens-Werte durch ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu vermitteln.

Das Engagement und das Identifizieren der Mitarbeiter mit der Firma werden umso wichtiger, da sie mit den Werten und Inhalten der Marke verbunden werden. Deshalb wird das Engagement des Unternehmens für Nachhaltigkeitsthemen zu einem starken Hebel des Employer Branding. Die ethischen Grundsätze, welche das Unternehmen dekliniert hat, in die Kommunikationsstrategie einzubeziehen, trägt zur nachhaltigen Entwicklung des Unternehmens bei. Dabei liegt der Fokus auf HR Projekten, welche es den Mitarbeitern ermöglichen zu Markenbotschaftern zu werden. Dies hilft dabei, Zeit und finanzielle Ressourcen zu nutzen um Einblicke in die Positionierung, Reputation als auch die Markenbekanntheit zu erlangen. Ein Tool, um HR-Projekte auf dieser Ebene erfolgreich durchzuführen, ist ein gemeinsamer Werteplan, der Unternehmen und Mitarbeiter verpflichtet, die Ziele zur nachhaltigen Entwicklung einzuhalten.

Das World Business Council for Sustainable Development ist ein besonders interessantes Tool für Employer Branding. Das WBCSD hat 17 Ziele zur nachhaltigen Entwicklung definiert, die jede Einzelperson, als auch jedes Unternehmen einhalten kann, um die SDGs global zu erreichen.


Die Agenda für 2030 sieht vor, dass nicht nur Regierungen, Unternehmen und gemeinnützige Organisationen eine globale Mobilisierung benötigen, um die SDGs einzuhalten, sondern auch Verbraucher Teil der Zielsetzung werden müssen.

Die 17 Good Life Goals sind definiert als "Persönliche Maßnahmen, die jeder auf der ganzen Welt ergreifen kann, um die Ziele der nachhaltigen Entwicklung zu unterstützen". Sie sind kleine Maßnahmen, die, wenn sie im Laufe der Zeit umgesetzt werden, den Lebensstil jedes Einzelnen verändern und wirksam zur Erreichung der 17 globalen Ziele eines nachhaltigen Wachstums beitragen können.

So wird beispielsweise SDG 2, das sich darauf konzentriert, den Hunger in der Welt zu stoppen/beseitigen (“Nullhunger”), mit dem Good Life Goal 2 (die SDG- und GLG-Zahlen entsprechen) "besser essen" übersetzt, das in wenigen einfachen Aktionen zurückgegangen ist:


  • Bringen Sie in Erfahrung, wie Lebensmittel angebaut, gefischt, gezüchtet und produziert werden;
  • Erhöhen Sie Ihren Konsum von Obst und Gemüse und verringern Sie Ihren Fleischkonsum;
  • Kaufen Sie saisonale Lebensmittel, so lokal wie möglich und produziert von Unternehmen, die die Arbeitnehmerrechte respektieren.
  • Kinder, ältere Menschen und Schwangere beim richtigen Essen unterstützen;
  • Bitten Sie die Institutionen Ihres Landes, sich für die Beseitigung des Welthungers einzusetzen.

Good Life Goals haben den letzten Schritt gemeinsam und könnte wie folgt verallgemeinert werden: Versuchen Sie, jedes Thema und ihren Inhalt und Bedeutung mit Menschen zu teilen, um für mehr Aufklärung zu sorgen und politische Entscheidungsträger beeinflussen können.

Dieser Ansatz der Weiterbildung zur Ermöglichung eines kulturellen Wandels vereint das von den Unternehmen geforderte Engagement mit dem, was allen Menschen, also auch den Mitarbeitern von Unternehmen, vorgeschlagen wird.


Die Good Life Goals, welche auf den SDGs beruhen, in die Mitarbeiterbindung einzubeziehen ist eine kostengünstige Strategie. Diese sind zentral für das Unternehmen und sind außerdem auf bereits beschlossene HR-Projekte abgestimmt; des Weiteren unterstützt dieser Fokus den Prozess, die Mitarbeiter zu Markenbotschaftern zu machen und das strategische Engagement zu teilen (Auf der Website www.sdghub.com können Sie alle notwendigen Materialien hierzu herunterladen).


Ein Beispiel - Best Practice

Am 8. Juli 2019 präsentierte das deutsche Unternehmen iPoint-systems GmbH im Rahmen eines von der EASP (European Association of Sustainability Professionals) organisierten Webinars zu den SDGs 13, 14 und 15 ein HR-Projekt, das es dem Unternehmen ermöglichte, sein Engagement für diese drei Ziele zu teilen und seine Mitarbeiter dahingehend zu schulen und sie damit zu echten Markenbotschaftern zu machen. Die SDGs 13,14,15 betreffen den Klimawandel, den Schutz der Gewässer und der Biodiversität.

Es folgte ein kurzes, jedoch effektives Training über die SDGs und GLGs, welches sich auf den Zusammenhang des 13, 14 und 15 SDG bezog, da diese das Kernstück des Unternehmens sind und zur strategischen Positionierung dienen. Des Weiteren lag der Fokus auf den GLGs 13, 14 und 15, auf welchen basierend die Personalabteilung einen Wettbewerb ins Leben rief, welcher dazu aufrief eine tägliche Gewohnheit zu verändern, diese bildlich festzuhalten und zu beschreiben und auf den sozialen Medien zu teilen. Das Unternehmen wurde dann in diesen Beiträgen verlinkt und wählte einen Gewinner aus, der eine Urkunde erhielt, die vom Vorstand unterschrieben wurde. 

Dies ist ein Beispiel dafür, wie mit sehr geringen Kosten eine Erfolgsgeschichte für das Unternehmen geschrieben werden kann, die auf drei Zielen basiert

  • Mitarbeiterengagement (Stolz auf Zugehörigkeit);

  • Schaffung einer Unternehmenskultur der Nachhaltigkeit sowohl intern als auch in der gesamten sozialen Gemeinschaft des Unternehmens durch Mitarbeiterprofile (transversaler, indirekter Kommunikationshebel);

  • Definition der Positionierung und des Rufs der Marke durch interne Stakeholder


Laut Richard Branson, Gründer der Virgin Group, ist die Zufriedenheit der Mitarbeiter der Schlüssel zum Erfolg eines jeden Unternehmens.

Die Psychologin Christie Napa Scollon teilte kürzlich der Financial Times Folgendes mit: "Die Forschung zeigt, dass glückliche Menschen mehr Geld verdienen, gesünder, kreativer und leistungsfähiger sind.” Damit kommen wir zu dem Entschluss, dass ein glücklicher Mitarbeiter die Produktivität des Unternehmens steigert und ein engagierter und stolzer Mitarbeiter zu einem sozialen Beispiel für den Wert des Unternehmens wird.


Quellen:

https://www.wbcsd.org  

https://sdghub.com  

https://sdghub.com/goodlifegoals/

https://www.europeanasp.eu 

https://www.ipoint-systems.com


Geschrieben von Roberta Culella, Gründerin von Q Consulting - Consulting Studio Sustainability & Corporate Social Responsibility. Übersetzt von Sarah Weyers, Digital PR & Community Managerin DACH bei Treedom