Wie Agroforstwirtschaft unserer Umwelt gut tut

Sep 15, 2020 | geschrieben von:

Bäume zu pflanzen ist großartig. Bäume in Agroforstsystemen zu pflanzen, ist sogar noch besser. Warum das so ist, was Agroforstwirtschaft eigentlich bedeutet, und wo genau die Vorteile der Methode liegen - das wollen wir jetzt herausfinden.


Agroforstwirtschaft wird oft auch als "Landwirtschaft mit Bäumen" bezeichnet. Eigentlich ist sie aber viel mehr als das. 

Agroforstwirtschaft ist der Anbau einer Mischung aus Bäumen, Sträuchern und Feldfrüchten. Manchmal auch in Kombination mit Viehzucht. Es ist die Bewirtschaftung des Bodens, die den optimalen Nutzen aller Wechselwirkungen von Bäumen und/oder Sträuchern mit Nutzpflanzen ermöglicht.

Der große Vorteil: Diese Art der Landwirtschaft hat mehr ökologische und soziale Vorteile als die konventionelle monokulturelle Landwirtschaft. Monokultur bedeutet, wie der Name schon sagt, den Anbau einer einzigen Kultur auf großen Teilen oder dem gesamten Land.

Durch den Anbau einer einzigen Kultur müssen die Landwirte nur eine einzige Erntemethode anwenden. Das erhöht die Rentabilität der Arbeit. Auch Monokulturen haben in der Landwirtschaft also eine Existenzberechtigung. Sie haben aber auch erhebliche negative Konsequenzen - und das Potenzial, das Ökosystem irreversibel zu schädigen.

Da Bäume ein grundlegender Bestandteil vieler Ökosysteme sind, ist ihre Integration in  landwirtschaftliche Praktiken nichts grundlegend neues. Bäume spielen in fast allen terrestrischen Ökosystemen eine entscheidende Rolle (siehe vorheriger Blog-Beitrag). Die meisten Bäume sind vielseitig einsetzbar und haben neben der CO2-Speicherung auch noch  eine Reihe anderer Vorteile. Die stellen wir aber an anderer Stelle vor. In diesem Artikel wollen wir uns auf die Vorteile der Agroforstwirtschaft konzentrieren.


Vorteile der Agroforstwirtschaft


Die mit Agroforst-Praktiken geschaffenen Vorteile sind sowohl wirtschaftlicher als auch ökologischer Natur. Die Agroforstwirtschaft kann die Rentabilität landwirtschaftlicher Betriebe auf verschiedene Weisen steigern:

  1. Der Ertrag pro Flächeneinheit ist in der Kombination aus Bäumen, Pflanzen und Tieren größer als in der von jeder einzelnen Komponente für sich.

  2. Nutzpflanzen und Vieh, die durch Bäume vor den schädlichen Auswirkungen von Sonne oder Wind geschützt sind, sind produktiver.

  3. Neue Produkte verhelfen den Kleinbauern zu mehr finanzieller Unabhängigkeit.


Auch für die Umwelt hat Agroforstwirtschaft viele Vorteile:

  1. langfristige CO2-Speicherung, 

  2. höherer Nährstoffgehalt im Boden, 

  3. Erhaltung der Biodiversität, 

  4. Verbesserungen der Luft- und Wasserqualität.


.. um nur einige zu nennen.

Arten der Agroforstwirtschaft

Es gibt drei Hauptarten von Agroforstwirtschaft:

  • Agrisilvikulturelle Systeme sind eine Kombination aus Pflanzen und Bäumen.

  • Silvopastorale Systeme kombinieren Forstwirtschaft und die Haltung domestizierter Tiere auf Weiden oder Bauernhöfen.

  • Agrosilvopastorale Systeme beinhaltet alle drei Elemente (Bäume, Tiere und Nutzpflanzen).


Geschichte der Agroforstwirtschaft

Woher kommt das Konzept der Agroforstwirtschaft? Die Geschichte variiert von Land zu Land. Fest steht aber: Die Praxis, Bäume in die Agrarlandschaft zu integrieren, gibt es schon seit der Antike. Es war also lange Zeit die Standardform der Landnutzung. Die Monokultur wurde erst im 19. Jahrhundert zur dominierenden Art der Landwirtschaft, um für die immer größer werdende Bevölkerung die Nahrungsmittelproduktion zu erhöhen. 

1978 wurde der Internationale Rat für Forschung in der Agroforstwirtschaft (International Council for Research in Agroforestry, ICRAF) gegründet, um die Forschung zu Agroforstwirtschaft in Entwicklungsländern voranzutreiben. Das geschah als Reaktion auf eine Studie unter der Leitung des Försters John Bene vom kanadischen International Development Research Centre (IDRC). Die Studie prägte erstmals den Begriff "Agroforstwirtschaft" und forderte gleichzeitig die weltweite Anerkennung der Schlüsselrolle, die Bäume in der Landwirtschaft spielen.


In den 1980er Jahren konzentrierte sich das ICRAF auf die Untersuchung und Dokumentation der Agroforstwirtschaft in Afrika. Ab 1991 begann sie, die Agroforstwirtschaft explizit mit den Zielen der CGIAR zu verknüpfen: Verringerung der Armut, Kampf gegen den Hunger und Verbesserung der Umwelt. Zwei Faktoren waren dabei wichtig: Das Stoppen der Ausbeutung des Bodens in kleinbäuerlichen Betrieben und die Suche nach Alternativen zur Brandrodung in der Landwirtschaft. 

Das Pflanzen eines Baumes ist immer wieder ein kleines Wunder. Jetzt, wo wir verstehen, was Agroforstwirtschaft ist und welche Vorteile sie hat: Warum maximieren wir dann nicht den Impact, den ein Baum hat, indem wir ihn in einem Agroforstsystem pflanzen? Pflanze deinen eigenen Baum jetzt mit uns!



Quellen :


https://www.collinsdictionary.com/us/dictionary/english/agroforestry 


http://www.fao.org/forestry/agroforestry/80338/en/ 


http://www.worldagroforestry.org/about/agroforestry 


https://www.aftaweb.org/about/what-is-agroforestry.html 


https://www.cgiar.org/ 


https://www.britannica.com/science/agroforestry 

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