Ein Reisebericht von Peter Rytter, Senior Marketing Technology Consultant bei Onemedia Consulting
Der majestätische Baobab oder Affenbrotbaum wird wegen seiner unverkennbaren Form im Englischen auch "Upside-Down-Tree" genannt. Aber er ist auch als "Baum des Lebens" bekannt. Warum? Weil er in einem so extrem trockenen und unwirtlichen Klima wie der afrikanischen Savanne gedeihen kann. Ich gebe zu, bis vor Kurzem wusste ich nicht wirklich viel über den Baobab. Denn obwohl ich viele Jahre als digitaler Nomade gelebt und schon viel von der Welt gesehen habe, war der afrikanische Kontinent, abgesehen von Marokko, noch ein weißer Fleck auf meiner persönlichen Landkarte.
Mein Name ist Peter, ich komme aus Dänemark, aber lebe in Litauen, wo mein Team und ich für Onemedia Consulting im digitalen Marketing arbeiten. Jedes Jahr überlegen wir uns bei Onemedia Consulting ein besonderes Geschenk für unsere Kunden. 2022 wollten wir etwas Sinnvolles tun und beschlossen, ihnen Bäume zu schenken. Nachdem wir die Emissionen aller von uns für die jeweiligen Kunden verschickten Marketing-E-Mails berechnet hatten, bestellten wir eine entsprechende Anzahl von Bäumen bei Treedom.
Zu Beginn des Jahres hatten meine Frau und ich einen Urlaub in Kenia geplant. Ein paar Tage vor meiner Abreise sah ich nach, wo das Treedom-Projekt angesiedelt war, in dem einige der Baobab-Bäume, die wir gepflanzt hatten, herangezogen wurden. Ich stellte fest, dass es nicht allzu weit von Watamu entfernt war, wo wir ein paar Tage bleiben wollten. Also nahm ich spontan Kontakt mit Treedom auf und fragte, ob es möglich wäre, die Baumschule zu besuchen. Es war alles sehr kurzfristig, aber ich bereue meine Entscheidung kein bisschen.
Bis zum Zeitpunkt unseres Besuchs der Baumschule hatte mein Aufenthalt in Kenia gemischte Eindrücke bei mir hinterlassen. Während die Touristenrouten gut gepflegt sind und Besucher stets umsorgt werden, führen die verzweifelten Umstände, in denen viele Menschen hier leben, zu hohen Erwartungen an Ausländer, die oft nicht erfüllt werden können. Und dann gibt es Menschen wie Adrian. Adrian ist der Leiter der Gärtnerei von Global Community Initiative, einem lokalen Treedom-Partner im Kilifi-Distrikt.
Am vereinbarten Tag mieteten wir ein Tuk-Tuk, das uns zum Agroforstprojekt bringen sollte. Es war eine sehr holprige Fahrt, aber Autos und Fahrer sind oft schwer zu finden. Adrian hatte uns zwar die Koordinaten gegeben, aber wir hatten uns trotzdem ein wenig verfahren. Also rief ich Adrian an, wir stellten fest, dass wir unser Ziel schon fast erreicht hatten und nach kurzer Erklärung kamen wir sicher an. Nach einer herzlichen Begrüßung nahm Adrian uns mit auf eine Tour der Einrichtung, wo neben den Baobabs auch Mango-, Papaya- und Mangrovenbäume angebaut werden.
Denn die Stärkung der Artenvielfalt ist eines der Hauptziele der Global Community Initiative. Wir erfuhren auch, dass die Initiative darauf abzielt, den Hunger zu bekämpfen, indem sie die Abhängigkeit von Monokulturen verringert. Außerdem bekämpft sie die Armut, indem sie nicht nur Bäume zur Verfügung stellt, sondern auch die notwendige Ausbildung, um sie erfolgreich zu pflegen. Die örtlichen Bauern können die Bäume und deren Früchte für verschiedene Zwecke nutzen, z. B. als Nahrungsmittel, Medizin und Holz. Und die Bäume wirken sich natürlich auch positiv auf die Umwelt aus.
All dies sind wichtige Aspekte für die Region Kilifi, die in den letzten zwei Jahrzehnten den dritthöchsten Verlust an Baumbestand in Kenia zu verzeichnen hatte. Einer der Gründe, warum sich mein Unternehmen für Baobabs entschieden hat. Diese Bäume können Tausende von Jahren alt werden, sind dürreresistent und bieten Lebensraum für eine Reihe von Tier- und Insektenarten. Außerdem tragen sie vitaminreiche Früchte, und ihre Rinde hat heilende Wirkung.
Deshalb waren wir überrascht, als wir erfuhren, dass Baobab-Bäume in der Region kaum Beachtung finden und die lokale Bevölkerung ihre Vorteile nicht kennt. Ein Umstand, den Adrian und sein Team auf jeden Fall ändern möchten. Es mag einem einfacher erscheinen, eine Baumschule an einem Ort zu betreiben, wo die Bedeutung dieser Arbeit bereits verstanden wird. Genau deswegen finde ich es aber umso bewundernswerter, was Adrian und sein Team tun.
Auch wenn es nur ein kurzer Besuch war, war es eine wirklich tolle Erfahrung. Wir lernten nicht nur etwas über das lokale Ökosystem und den Prozess der Baumaufzucht, sondern spürten auch die echte Leidenschaft des Teams für ihre Arbeit und erlebten die Herzlichkeit und Gastfreundschaft der kenianischen Bevölkerung. Ich fand es sehr inspirierend, so engagierte Menschen zu treffen, die etwas für ihre Gemeinschaft und die Umwelt tun wollen. Ich hoffe wirklich, dass sich all ihre Bemühungen auszahlen. Ich bin sicher, wenn sie so weitermachen, werden die Menschen vor Ort all das, was hier getan wird, verstehen und schätzen lernen. Ich tue es nach meinem Besuch auf jeden Fall.