Treedom Explained - Teil 3: Grafting

Feb 07, 2022 | geschrieben von:

Grafting ist ein zentraler Arbeitsschritt in der Arbeit in unseren Projekten weltweit. Was das bedeutet und warum wir es tun, erklären wir euch in diesem Teil von “Treedom Explained”.

Nun, die Kurzfassung: Grafting beschreibt den Prozess der Transplantation eines Pflanzenteils auf eine andere Pflanze. Was spektakulär klingen mag, ist eigentlich ganz simpel, natürlich und wird seit geraumer Zeit von Menschen praktiziert.  

Statt an dieser Stelle aber zu viele Worte zu verlieren, lassen wir es doch lieber die wahren Experten erklären. Hier zeigen euch Projektteilnehmer aus einem unserer Projekte in Thika (Kenia), wie es richtig geht: Sarah Kihara und Nehemiah Mihindo von unserem Partner IPM Alliance.

 

 

Soweit alles verstanden? Gut, dann schauen wir noch kurz auf die Gründe, die für diese Methode zur Veredelung sprechen.

Konservierung der Merkmale

Um zu verstehen, warum Grafting so wichtig ist, lohnt sich ein Blick auf das was normalerweise in der Natur passiert. Wenn man Pflanzen anbaut und nur die Samen nimmt, die durch die normale generative Vermehrung und Bestäubung entstanden sind, stellt man schnell fest: Es entstehen extrem selten Nachkommen mit den exakt gleichen Eigenschaften.

Arten verändern sich, das ist ganz natürlich. Für den Anbau einer Spezies wegen ihrer speziellen Eigenschaften versucht man jedoch, diese zu erhalten. Grafting erlaubt den Erhalt einiger Merkmale der Ursprungsorte. Veredelte Pflanzen bestehen immer aus einem Edelreis (der ursprünglichen Spezies) und einer Unterlage (einer lokalen Pflanze).

Habt ihr euch je gefragt, wie es möglich ist, hunderte Jahre alte Obst- oder Weinsorten zu konservieren? Grafting ist die Antwort.

Ökonomischer Impact

Grafting hat noch weitere Vorteile: So kann die Zeit verkürzt werden, an der eine Pflanze Früchte spendet. Dieser Aspekt ist - wie von Sarah im Video beschrieben - gerade im agrarwirtschaftlichen Bereich enorm wichtig. Denn schnellere Ernte bedeutet auch schnelleres Einkommen für die Menschen, die anbauen. Beispiel gefällig? Melonen können veredelt bis zu 75 % mehr Ertrag haben. Dieser ökonomische Impact ist für unsere Arbeit besonders wichtig. Wir respektieren außerdem die lokale Biodiversität und pflanzen nur Spezies, die im Projektgebiet auch natürlich vorkommen.

Ihr seht, es gibt gute Gründe, die für eine Veredelung sprechen. Wer noch tiefer in dieses komplexe Thema eintauchen will, findet hier einen guten Ausgangspunkt.


Das klingt spannend? Wenn auch ihr einen Baum pflanzen wollt, könnt ihr das hier tun. Treedom Explained Teil 1 und Teil 2 findet ihr ebenfalls hier auf unserem Blog.

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