Eine Begegnung zwischen Literatur und Natur. Dieser Themenbereich ist Büchern gewidmet, die sich mit Umwelt und Nachhaltigkeit beschäftigen. Blumen und Pflanzen, Hommagen an die Liebe, zeitlose Symbole der Liebenswürdigkeit und der Kultiviertheit. Weil der Frühling vor der Tür steht, empfehlen wir drei Titel, um durch Romane und einzigartige Ratgeber die Welt der Natur kennenzulernen!
Dietmar Aichele ist der ideale Ausgangspunkt, wenn man sich im Grünen zurechtfinden will. Dieser deutsche Autor widmete nämlich als namhafter Botaniker sein ganzes Leben der Erforschung der Natur. Er lebte im zwanzigsten Jahrhundert und war der Förderer jener kulturellen Revolution, die typisch für die Jahre des Wirtschaftswunders war. Seine Grundidee ist lobenswert: Er wollte die Welt der Blumen zugänglich machen, einen Ratgeber für alle schaffen, auch für Laien. Die überraschende Neuheit in Was blüht denn da? ist die Unterteilung des Buches nach Farben, die eine schnelle und unmittelbare Suche ermöglicht. In jedem Abschnitt findet man weitere Klassifikationen mit Tabellen, die die Landschaft, Wiesen, Teiche und Formen der Blumen beschreiben.
Die Lektüre ist fast spielerisch, das perfekte Buch, um es auf einer Wanderung im Rucksack mitzunehmen.
Sich Raum zwischen den Seiten schaffen
Diesmal beginnen wir nicht mit einem Zitat, sondern wir tauchen ein in die Seiten mit den wunderbaren Fotos von Gaetano Lamberti, der auf Instagram als @tannus bekannt ist und dem es gelingt, deren Schönheit darzustellen.
Karel Čapek war einer der berühmtesten tschechischen Schriftsteller des zwanzigsten Jahrhunderts. Wir erinnern uns an ihn als Journalisten und Dramatiker, aber er war auch ein großer Freund der Pflanzenwelt. Das Jahr des Gärtners kann als öffentliches Tagebuch über das Leben des Gartens und seines Hüters definiert werden, eine bizarre und neuartige Version persönlicher Erinnerungen. In diesem sehr kurzen Buch ist es die bissige Ironie, die auffällt, ohne sich in Romantik zu verlieren. Die Pflege von Pflanzen erfordert Mühe und es kommt zu Fehlern, man muss Antworten auf Fragen finden und ständige Aufmerksamkeit ist erforderlich, aber sie sorgt auch für Freude und unerwartete Unterhaltung.
Gartenarbeit ist laut Čapek eine Lebensschule. Sie lehrt uns die Kunst der Geduld, oder verbessert sie zumindest, und auf das zu hören, was uns umgibt.
Sich Raum zwischen den Seiten schaffen
Manchmal scheinen wir nach Zersetzung zu stinken, vollgestopft mit den trockenen Überresten der Vergangenheit. Aber wenn wir nur darauf achten würden, wie viele dicke, weiße Schösslinge sich ihren Weg in dem alten Nährboden bahnen, den man das Heute nennt. Wie viele Samen sprießen heimlich, wie viele alte Pflanzen sammeln und verdichten sich zu einer lebendigen Knospe, die eines Tages in ein blühendes Leben ausbrechen wird. Wenn wir das geheime Kribbeln der Zukunft unter uns sehen könnten, würden wir uns offensichtlich sagen, dass unsere Melancholie und unser Misstrauen großer Unsinn sind. Und dass das Beste von allem ist, ein lebendiger Mensch zu sein, also, ein Mensch, der wächst.
Wir wandern rückwärts in der Zeit, um bei ihm anzukommen, Rudolf Borchardt. Der Schriftsteller jüdischer Herkunft lebte im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert. Er war ein geschickter Übersetzer und ein bekannter Dichter, ein scharfer Beobachter einer vom Schmerz des Krieges verwüsteten Welt, ein feinfühliger Freund der Natur. Der leidenschaftliche Gärtner ist die Zusammenfassung seiner Denkweise, ein Werk von außerordentlichem Wert, das sich jeder Definition entzieht. Der Autor hat geduldig einen einzigartigen Titel geschaffen, der in einer langen Erkundung durch die Jahrhunderte von der Entwicklung der Gärten erzählt. Die Erklärungen und detaillierten Beschreibungen von Pflanzen und Blumen sind faszinierend und werden gelegentlich durch nachdenklich stimmende Sätze ergänzt. Ein behutsamer Text, der uns zu sagen scheint: Es gibt nichts Schöneres und Wahreres als den zerbrechlichen Samen, aus dem das Leben geboren wird.
Sich Raum zwischen den Seiten schaffen
Die Blume gehört dem Unendlichen und der Garten will sich nicht im Unendlichen verlieren, sondern er will sich mit der Begrenzung trösten.
Viel Spaß beim Lesen!
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