Jul 23, 2021 | geschrieben von: People at Treedom
Klimawandel - das waren immer die anderen.
So die Sichtweise vieler Menschen, mit denen ich in den letzten Tagen gesprochen habe. Menschen, die wie ich selbst aus dem Westen Deutschlands stammen. Der Region, die in den vergangenen Tagen von Starkregenfällen und davon ausgelösten Flutwellen heimgesucht wurde. Die Bilder von treibenden Autos und Familien, die alles verloren haben, gingen um die Welt. Sie werden den Menschen hier noch lange im Gedächtnis bleiben.
Unbequeme Fragen
Ein Ereignis, das zum Nachdenken zwingt. Lang anhaltender Regen oder Unwetter sind nicht ungewöhnlich. Aber Regenmassen wie diese, die mitten in Europa Flutwellen erzeugen, die über Nacht ganze Häuser wegreißen - sie lassen sich nicht mehr einfach unter den Begriff “Wetterphänomene” fassen. Denn dieser Begriff impliziert, dass es sich um ein Naturereignis handelt, an dem niemand Verantwortung trägt.
Doch wie weit tragen wir selbst Verantwortung für diese Katastrophe? In den kommenden Wochen werden Klimaforscher untersuchen, wie die Überschwemmungen durch die globale Erwärmung bedingt wurden. Ich ahne, zu welchem Ergebnis sie kommen werden. Denn schon seit Jahrzehnten ist klar: Durch den Klimawandel werden Unwetter häufiger und stärker.
(Naturkatastrophen verursacht durch menschlichen Einfluss - carbonbrief.org)
Egal ob Stürme, Überschwemmungen oder Hitzewellen: Jedes Mal, wenn etwas derartiges passiert, steigt in mir das gleiche Gefühl der Hilflosigkeit auf. Aber ist die Situation wirklich so aussichtslos?
Wir in Europa haben den Klimawandel zwar immer thematisiert, es aber häufig als Problem der anderen gesehen - weit weg von uns. Aus den Augen, aus dem Sinn. Menschen warten häufig solange, bis es eigentlich schon zu spät ist, bevor sie handeln. Jetzt, da es auch vor unserer Haustür geschieht, sollte spätestens jeder verstehen: Es ist unser Planet, unsere Verantwortung.
Es besteht Hoffnung
Drastisches Einschreiten der Politik, eine radikale Veränderung unseres Lebensstils, Fokus auf erneuerbare Energien kombiniert mit naturbasierten Lösungen. Alle Bereiche müssen zusammenarbeiten für echte Veränderung. Doch es besteht auch Hoffnung. Krisen sind auch immer eine Zäsur. Für viele wird dieses Ereignis ein Weckruf sein, die Bedrohungen des Klimawandels endlich ernst zu nehmen. So wie es für das Klima einen Wendepunkt gibt, gibt es auch einen Wendepunkt für gesellschaftliches Handeln.
Ein Freund hat mir geschrieben, dass er sich als Helfer für die Krisenregion registrieren wollte. Die Antwort: Es werden keine zusätzlichen Helfer mehr gebraucht. Tausende Menschen aus dem ganzen Land waren bereits zusammengekommen.
Solange Menschen sich so solidarisieren, wenn es darauf ankommt... glaube ich, dass Veränderung möglich ist.
Auch Reforestation trägt dazu bei, die Klimaziele zu erreichen. Wir wollen den Planeten grüner machen - hilf uns, das zu schaffen. Pflanze einen Baum auf Treedom.net.
