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Von Teakholz bis Flamboyant. Neue Arten, die wir 2021 gepflanzt haben.

Geschrieben von Lara Zambonelli | 15.03.2022 08:00:00

Jacaranda copaia, Teak, Delonis regia und Chaya. Wohlklingende Namen, hinter denen sich überraschende Eigenschaften verbergen: Heute nehmen wir euch mit auf einen Streifzug durch vier der neuen Arten, die wir im vergangenen Jahr in unsere Agroforstsysteme integriert haben.

Bevor wir fortfahren, kann ich euch erstmal beruhigen.

Agroforstsystem ist nur ein schwieriges Wort, das ein ganz einfaches Konzept beschreibt: das Anpflanzen von Bäumen verschiedener Arten (sowohl Wald- als auch Obstbäume) auf landwirtschaftlichen Flächen. Einen ausführlichen Leitfaden dazu findet man hier. Auch wenn nicht alle Bäume so majestätisch wie der Baobab, so schön wie die Markhamia oder so kampflustig wie der Dynamitbaum sind, so spielt doch jede Art eine eigene Rolle im Gleichgewicht des Ökosystems.

Teak - Tectona grandis

Teak - Tectona grandis

Kennt ihr das, wenn die Mitglieder ein und derselben Familie manchmal unterschiedlicher nicht sein könnten? Nun, so ist es auch beim Teakbaum: Er gehört zur botanischen Familie der Lamiaceae und ist damit ein entfernter Verwandter von Minze, Rosmarin, Basilikum und Oregano. Nur mit dem Unterschied, dass er 45 Meter hoch werden und 2 Meter im Umfang erreichen kann. Der aus Südostasien stammende Teakbaum wurde von den Chinesen „Eisenholz“ genannt, da sein Holz eine sehr harte und widerstandsfähige Maserung aufweist. Diese Eigenschaften machen es seit Jahrhunderten zum perfekten Material für den Bootsbau. Stellt euch vor, im Oman wurde das Wrack eines Schiffs aus Teakholz gefunden, das der Harappa-Zivilisation (ca. 3300-1900 v. Chr.) zuzuordnen ist! [1] [2] Wenn der Teakbaum in unseren Projekten zusammen mit anderen Arten gepflanzt wird, wird sein großes Blätterdach zu einem sehr nützlichen Schutz: Er spendet Schatten für Pflanzen, die unter der direkten Sonneneinstrahlung leiden.

Pavito - Jacaranda copaia

Pavito - Jacaranda copaia

Pionier ist ein Wort aus der Militärsprache. Es stand für die Soldaten, die ihren Kameraden als erste den Weg ebneten, oft unter Gefährdung ihrer eigenen Sicherheit. Der Pavito ist ein solcher Pionier. Er ist ein mutiger Baum, der seine Widerstandsfähigkeit in den Dienst der Gemeinschaft stellt und sich als erster in neuen und unfruchtbaren Umgebungen ansiedelt. Der Pavito wird häufig in Agroforstsystemen als Schattenspender verwendet. Er wird aber auch für medizinische Zwecke eingesetzt. Der aus seinen Blättern gewonnene Aufguss ist zum Beispiel ein wirksames Mittel zur Fiebersenkung [3]. Diese Art ist vor allem für ihre Robustheit bekannt, aber auch für ihre Schönheit: Ihre blau-violette Blütenpracht ist atemberaubend.

Chaya - Cnidoscolus aconitifolius

Chaya - Cnidoscolus aconitifolius

Versucht erst gar nicht, den wissenschaftlichen Namen des Chaya-Baums auszusprechen. Es ist praktisch unmöglich. Nennt ihn besser „Baumspinat“, wie er im Deutschen und in vielen anderen Sprachen heißt. Seine riesigen Blätter (so groß wie die Hand eines Erwachsenen) werden gekocht und als Gemüse gegessen. Sie sind nämlich reich an Eiweiß, Kalzium, Eisen und Karotin [4]. Darüber hinaus können die getrockneten Blätter des Baumspinats als Viehfutter verwendet werden und die ausgewachsenen Bäume eignen sich hervorragend als Schattenspender für Nutzpflanzen oder als Abgrenzungen zum Schutz vor Witterungseinflüssen. Der in Mexiko beheimatete Baumspinat wird heute in ganz Südamerika angebaut, und viele Menschen versuchen, ihn aufgrund seiner zahlreichen positiven Eigenschaften wieder in ihre tägliche Ernährung aufzunehmen [5].

Flamboyant - Delonix regia

Flamboyant - Delonix regia

Wenn deine Freunde ein Adjektiv wählen müssten, um dich zu beschreiben, welches käme in Frage? Ich wette, es würde dir nichts ausmachen, wenn es „flammend“ wäre! Genau so wird der Delonix regia, ein majestätischer Baum, der auf Madagaskar beheimatet ist, gemeinhin genannt. Die nahezu horizontal verlaufenden Zweige, kombiniert mit einer spektakulären Blüte in rot-orangenen Tönen, lassen den Flamboyant wie eine Flamme aussehen, die in der Landschaft lodert. Auch in der Agroforstwirtschaft ist diese Art vielseitig einsetzbar: Sie wirkt der Bodenerosion entgegen, reichert sie durch ihre stickstoffbindenden Eigenschaften an und bietet Schatten für benachbarte Kulturen [6].

Möchtest du deinen Baum pflanzen, ihm einen Namen geben und der unglaublichen Geschichte folgen, an der er beteiligt ist? Hier kannst du es tun.

Quellen

[1] https://www.jstor.org/stable/24909139
[2] https://nraa.gov.om/wp-content/uploads/2020/11/Omani_Seafaring_Identity_before_the_Earl-1.pdf
[3] http://tropical.theferns.info/viewtropical.php?id=Jacaranda+copaia
[4] http://tropical.theferns.info/viewtropical.php?id=Delonix+regia
[5] https://books.google.it/books?id=6jrlyOPfr24C&redir_esc=y
[6] https://miraclesinaction.org/wp-content/uploads/2012/06/Chaya_broch_eng_r2.pdf