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“Diese Welt braucht Projekte wie uns.” - Eine Begegnung zwischen Treedom und WAO
Nov 19, 2021 | geschrieben von: People at Treedom
Nach dem ich vor einiger Zeit bereits mit unserer Partnerorganisation RuCoNet aus Tansania gesprochen habe, war es für Luca (Forestry Manager, Treedom) und mich (Content Manager) nun an der Zeit, uns auch dem anderen spannenden Projekt dort zu widmen.
Die Welfare Aware Organisation ist eine gemeinnützige Organisation in der Region Mbeya. Gegründet von jungen Menschen, die sich leidenschaftlich für ihre Community einsetzen. Menschen wie Jordan “Japhy” Japhet, dem Gründer der Organisation. Jordan ist erst 24, verblüffte uns aber mit seiner Reife und Weitsicht. Wir haben uns zu einem digitalen Treffen verabredet - Ein Gespräch über seine Geschichte, Treedom und Pläne für die Zukunft.
(Jordan von WAO im Gespräch mit Treedom)
Hallo Ihr beiden! Danke, dass ihr euch die Zeit genommen habt. Jordan, sag mal sitzt du gerade in der Baumschule? :)
Jordan: Ja genau! (lacht) Ich bin gerade bei der Arbeit, in unserer Baumschule in Ilolo, in der Nähe von Mbeya. Hier führen wir einen Großteil unserer Projektarbeit durch. Auch die Treedom-Bäume werden hier gepflanzt, du siehst sie hinter mir. Es sind Avocados. Ich habe mir gedacht: Das ist der perfekte Ort für unser Gespräch!
Da hast du Recht. Wollen wir aber ganz von vorne beginnen. Wie kam es zur Gründung von WAO?
Jordan: Nun, wir müssen einen kleinen Schritt zurück machen. Alles begann im Jahr 2018, als ich begann, selbst mit Avocados zu handeln, aber es gab nur ein Problem: Die Konkurrenz im Avocado-Handel ist riesig! Mir wurde klar, dass der Kauf und Verkauf der Früchte keine Lösung war. So kam ich auf die Idee, auf den Anbau umzusteigen, weil ich dachte, je mehr Leute ich einbeziehen kann, desto größer sind die Erfolgschancen. Wenn ich die Menschen hier in Mbeya dazu bringe, sich zu engagieren", sagte ich mir, "werden wir am Ende alle davon profitieren.
Wie ging es dann weiter? Warst du die ganze Zeit über alleine?
Jordan: Nunja, am Anfang schon. Doch dann habe ich an der Universität in Mbeya einen Mentor gefunden, Alfred. Er hat mich in vielen Dingen unterstützt und die Gründung der Organisation vorangetrieben. Schließlich habe ich, gemeinsam mit meinem Bruder, dann Anfang 2020 WAO offiziell als Organisation registriert. Kurze Zeit später haben wir Tommaso und Luca von Treedom getroffen. Manchmal sollen die Dinge einfach sein!
Luca: Stimmt, das war gutes Timing! Ich erinnere mich noch genau. Das war in der Nähe des Kilimanjaro. Es war der Beginn der Zusammenarbeit mit Treedom.
Ich habe gehört, dass auch dein Vater eine wichtige Rolle spielt?
Jordan: Das stimmt! Das Land, auf dem wir hier arbeiten, hat meinem Vater gehört. Er war jahrelang in der Agroforstwirtschaft tätig, es liegt mir also praktisch im Blut. Als er von unserer Idee gehört hat, wollte er sofort helfen. Also sagte er: “Du bist mein Sohn, und ich finde es großartig, was ihr hier für die Menschen vor Ort tut.” Dazu hat er uns sein Land vermacht. Ich bin glücklich, dass ich ihn mit meiner Arbeit stolz machen kann.
(Luca bei seinem letzten Besuch vor Ort in Tansania, Jordan rechts neben ihm)
Wenn du es es in deinen Worten beschreibst.. was ist die Mission von WAO?
Jordan: Um es einfach zu sagen.. diese Welt braucht Projekte wie uns. Um die Erde und die Menschen auf ihr zu beschützen. Unser Ziel ist daher klar: So viele Bäume wie möglich zu pflanzen und damit so vielen Menschen wie wir können zu helfen. Wir pflanzen in Agroforstsystemen. Das bedeutet: Jeder Baum hat eine bestimmte Aufgabe, einen Nutzen für das Ökosystem und die Menschen. Wir ermutigen alle Beteiligten des Projekts, für sich selbst zu sorgen und ihr Einkommen zu verbessern. Zur Saison sind wir dann inzwischen bis zu 25 Mitarbeiter hier - nicht eingerechnet alle beteiligten Kleinbauern.
Luca: Dann wären da noch die Benefits für die Umwelt.
Jordan: Richtig, in erster Linie helfen wir mit unserer Arbeit dem Planeten. Nehmen wir eine Avocado, ich habe da die Frucht selbst und den medizinischen Nutzen. Aber die Pflanze stabilisiert auch den Boden, speichert eine Menge CO2. Sie lockt Bienen an, die wiederum den Anbau von Honig begünstigen und andere Pflanzen befruchten. Für uns ist wichtig, Bäume zu pflanzen die in unserem Kontext Sinn machen. Das kann sich von Projekt zu Projekt unterscheiden.
Das klingt großartig, Jordan. Apropos großartig: 2021 Jahr habt ihr eure geplanten Ziele übertroffen. Was ist der Plan für das nächste Jahr?
Jordan: Hat Luca dir das erzählt (lacht)? Er hat Recht. Für die Saison 2020/2021 waren 15.000 Bäume geplant - am Ende wurden es fast 20.000. Eine Leistung, auf die wir alle unheimlich stolz sind. Aber das soll erst der Anfang sein! Für die nächste Saison planen wir etwa 40.000 Bäume. Ich bin zuversichtlich!
Luca: Ich auch! Wenn Jordan und sein Team weiterhin so pflanzen, sind wir auf Treedom Seite natürlich extrem glücklich mit dem Projektverlauf.
Luca hat es angesprochen, nun seid ihr offiziell Partner von Treedom. Wie empfindest du die Zusammenarbeit?
Jordan: Ich möchte mich an dieser Stelle sehr bei Treedom bedanken, und den vielen Baumpaten. Wir sind viele junge Menschen hier. Für uns ist es nicht leicht, die richtige Förderung zu erhalten. Wir errichten in unserem Projekt etwas aus dem Nichts, das war gerade zu Beginn nicht immer leicht. Treedom hat uns die richtigen Werkzeuge und das nötige Know-How gegeben, um wirklich etwas zu bewegen. Dafür sind wir extrem dankbar. Wir wollen dieses Vertrauen zurückzahlen! Daran arbeiten wir jeden Tag. Lets Green The Planet! :)
Wenn ihr selbst einen Baum in Tansania pflanzen möchtet, könnt ihr das hier tun. Mehr über Jordans Geschichte und die Organisation findet ihr bei Facebook. Sie posten dort regelmäßig neue Fotos aus dem Projekt in Mbeya.