Die Wissenschaftlerinnen, die Afrika verändern

Mär 07, 2022 | geschrieben von:

Afrika ist ein Kontinent mit einem riesigen Entwicklungspotenzial. Immer mehr junge Wissenschaftlerinnen arbeiten jetzt daran, dieses Potenzial freizusetzen. Werfen wir einen Blick darauf, wie sie das Gesicht des Kontinents verändern könnten.

Obwohl bereits Fortschritte in der Reduzierung der häufig zitierten “Gender-Gap” erzielt wurden, besteht die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern in Afrika in vielen Bereichen nach wie vor. Einer dieser Bereiche ist die Wissenschaft.

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache. In den letzten Jahren waren besonders in Afrika Frauen in der Forschung deutlich unterrepräsentiert. 

Die stille Revolution

Es gibt Bewegung. Eine neue Generation von Wissenschaftlerinnen aus Afrika macht sich auf, Fortschritt voranzutreiben und dabei gleichzeitig alte Rollenbilder und traditionelle Grenzen zu überwinden.

Grenzen, von denen es nach wie vor zu viele gibt. Egal ob Finanzwesen, Landwirtschaft oder Forschung - viele Karrierewege sind klassisch Männern vorbehalten. Das ist unerfreulich, in vielen Teilen Afrikas leider aber noch Normalität. Wenn man aus europäischer Sicht jetzt mit dem Finger zeigen möchte, sollte man nicht vergessen, dass es auch hier noch nicht lange her ist, dass diese Rollenbilder ganz normal waren.

Kulturelle Hindernisse sind jedoch nicht die einzigen, die es zu überwinden gilt. Auch in der Praxis müssen Forscherinnen mehr leisten. Aus einer aktuellen Befragung von nature.com geht hervor, dass viele Frauen große persönliche Opfer für ihre akademische Karriere bringen mussten. Studium im Ausland, fehlender Mutterschaftsurlaub und längere Wartezeiten für Beförderung, Publikation der Ergebnisse und finanzielle Zuschüsse. Das sind nur einige der Beispiele, die die über 100 Befragten genannt haben, viele von ihnen junge Frauen.

Eine neue Generation von Forscherinnen, tätig in vielen Bereichen: Physik, Mathematik, Chemie, Immunologie und Technologie. Eines haben sie gemeinsam: Eine wunderbare Hartnäckigkeit, mit der sie ihre wissenschaftlichen Ziele verfolgen und eine starke Verbundenheit zu ihrem Kontinent.

Ein langwieriger Prozess

Weltweit schließt sich die Kluft zwischen den Geschlechtern nach und nach, in Afrika dauert dieser Prozess aber, verglichen mit anderen Kontinenten, am längsten. Die Gründe dafür? Feste Traditionen, konservatives Denken und Männer, geprägt von beidem, in entscheidenden Positionen.

Veränderung geschieht an keinem Ort über Nacht, das ist klar. Sie ist jedoch absolute Priorität, auch auf höchster Ebene. So hat auch die UN die Gleichberechtigung der Geschlechter als eines der 17 Hauptziele für eine nachhaltige Entwicklung identifiziert.

In Afrika (vor allem südlich der Sahara) könnte eine deutliche Reduzierung dieser Ungleichberechtigung laut Schätzungen des Weltwirtschaftsforums aufgrund der vielen kulturellen und strukturellen Hindernisse noch bis zu 95 Jahre dauern.

Veränderung durch Positivbeispiele

Zeit, die afrikanische Forscherinnen im hier und jetzt nicht abwarten wollen. Und so schaffen sie selbst Fakten, treiben den Fortschritt selbstbestimmt voran. Beispiele dafür liefert die Studie gleich mehrere: Khady Sall aus Senegal, die 2020 ein Projekt für Gesichtsmasken zum Schutz von COVID-19 leitet. Oder Veronica Okello aus Kenia, die an einer nachhaltigen Lösung für die Reinigung von industriellen Metallen forscht.

Sie führen das Erbe berühmter afrikanischer Forscherinnen weiter, die diesen Weg eins geebnet haben. Als ihre Vorbilder nennen beide Wangari Maathai, die 2011 verstorbene Gründerin des Green Belt Movement und Trägerin des Friedensnobelpreises. Große Fußstapfen, die sie bereit sind zu füllen. Denn auch sie wissen: Am Ende sind es Erfolgsgeschichten wie diese, die anderen die Zuversicht und das Selbstvertrauen geben, selbst diesen Weg einzuschlagen.

Dass die neue Generation ihre eigenen Erfolgsgeschichten schreiben kann, hängt jedoch auch auch von den Kolleginnen und Kollegen der Forschung aus Ländern mit besserer wissenschaftlicher Infrastruktur ab. Nur mit einem starken internationalen Netzwerk des Austauschs und der Unterstützung können Forschungsprojekte langfristigen Erfolg haben und sich über lokale Hürden hinwegsetzen.

Das kommt nicht nur den Forscherinnen in Afrika zugute.
Sondern der ganzen Welt.

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Quellen:

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